Die Ausstellung

Die Sonderausstellung »Manfred Bockelmann. Zeichnen gegen das Vergessen« im Leopold Museum Wienzeigte von Mai bis September 2013 großformatige Portraits, Kohlezeichnungen auf Jute, von Kindern und Jugendlichen, die zu Opfern des Nazi-Terrors wurden. Der Künstler Manfred Bockelmann will damit »Zeichen gegen das Vergessen« setzen.

Es geht ihm, wie er es formuliert, darum, »zumindest einigen wenigen Namen und Nummern Gesichter zu geben, Menschen aus der Anonymität der Statistik herauszuheben«. Gerade in diesen Porträts der damals so genannten »Unreinen« zeigt sich eine reine Menschlichkeit.

André Heller bekennt, dass ihm diese Werke „ohne Vorwarnung die Tränen in die Augen trieben und mich in ihren Bann schlugen, als wäre ich hypnotisiert.“ So erging es nicht nur ihm: Nicht wenige der etwa 100.000 Besucher der ersten öffentlichen Schau, im Sommer 2013,  verließen das Wiener „Leopold-Museum“ mit wassergetrübtem Blick. Manfred Bockelmann freut das, denn wie er sagt hat „niemand damals um diese Kinder geweint, weil alle, die hätten weinen können, selbst schon tot waren“.

Manfred Bockelmann, Leopold Museum 2013
Manfred Bockelmann, Leopold Museum 2013

Diese Bilder erzeugen Betroffenheit. Die Motivation des Künstlers, gegen das Vergessen zu zeichnen, bezieht sich daher nicht nur auf diese jungen Menschen, sondern verweist aus der Geschichte heraus auf Fragen der Gegenwart. Die Konfrontation mit den Porträts überprüft die eigene Fähigkeit zu Mitgefühl, Solidarität und Verantwortung.